Wie kann ich was bewegen?

Wie kann ich was bewegen?

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Raul:

Raul: Wie kann man das bewegen? Ist ein Podcast und deine politische Analyse dann wieder Zeit und Zeitvertreib. Eine andere Möglichkeit aktiv zu werden und für eine Sache einzutreten und sich zu beteiligen. Mein Name ist Raul Krauthausen und ich bin Aktivist. Meine Frage ist, wie kann ich was bewegen? Beim Deutschen Roten Kreuz?

Raul:

Raul:

Raul: Das Deutsche Rote Kreuz, Teil der weltweit größten humanitären Organisationen, bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement von der Hilfe in Katastrophenfällen und der Unterstützung in Suppenküchen bis hin zur Jugendarbeit und Senioren Betreuung. Das DRK ist eine Plattform für alle, die sich für die Gemeinschaft einsetzen möchten. Generell ist der Anspruch, dass man erst mal gar nichts mitbringen muss, außer einem ernsthaften Interesse, sich einzubringen und vielleicht auch die Möglichkeit oder den Willen dazu, sich auch unterstützen zu lassen bei der Suche nach der richtigen Betätigung.

Raul:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Das wäre erst mal der Anspruch, das sehr niedrigschwellig zu gestalten. Ehrenamtliche beim DRK sind in unterschiedlichsten Bereichen ihre Berufung abhängig von ihren Interessen und Fähigkeiten. Also tatsächlich ist die Frage danach, wie man Ehrenamtliche erreicht, meist eher umgekehrt. Wie finden die Ehrenamtlichen zum Deutschen Roten Kreuz? Ich glaube, dass da eine ganz zentrale Rolle die konkreten Aktivitäten vor Ort macht.

Bastian Schlink:

astian Schlink:

astian Schlink: Ich glaube, in Deutschland kommt man früher oder später mit dem Deutschen Roten Kreuz in Verbindung auf lokaler Ebene. Es gibt Menschen, die gehen Blutspenden, nutzen eine Kleiderkammer, bringen Kleider zur Kleiderkammer etc.. Ich glaube, darüber werden viele Menschen erst mal sensibilisiert, dass da ein Bedarf besteht und fragen häufig vor Ort nach, wie sie sich einbringen können. Wir haben natürlich Strukturen, die das institutionalisieren.

astian Schlink:

astian Schlink:

astian Schlink: Es gibt eine Jugend Rotkreuz, es gibt Schul, Sanitätsdienst etc., in denen viele Menschen auch einfach ehrenamtliches Engagement als Teil ihrer eigenen Biografie auch sehen und da quasi mit den Strukturen mitwachsen. Natürlich gibt es aber auch Versuche, insbesondere über Social Media über diverse Öffentlichkeits Kanäle aktiv für eine Beteiligung zu werben. Und da sehen wir einen expliziten Bedarf bei der Frage Wie erreichen wir Menschen, die nicht zum klassischen Klientel im Ehrenamt gehören?

astian Schlink:

astian Schlink: Und da sind Aspekte von Barrierefreiheit von einfacher Information zu finden. Role Models zum Beispiel zu erreichen ist da eklatant wichtig. Und da versuchen wir darauf zu reagieren, indem wir einfach spezifische Angebote und Informationsmaterialien noch mal erstellen. Wir versuchen, Engagement generell niedrigschwellig zu gestalten, dass das nicht immer bedeutet, man muss sich langfristig einbringen, sondern es gibt auch Ad hoc Einsätze.

astian Schlink:

astian Schlink: Wir haben verschiedene Projekte, die auch mehr und mehr bundesweit umgesetzt werden, in denen zum Beispiel die Erfahrungen von Menschen mit Flucht Biografie in Videos festgehalten wird und dann vorgespielt im Sinne von Role Model und dazu erklären, wie man sich beteiligen kann. Versuchen letztlich natürlich auch mit anderen nationalen Gesellschaften zu kooperieren und im Austausch zu bleiben. Wie es freiwilliges ehrenamtliches Engagement in anderen Ländern gestaltet, um ein Verständnis dafür zu bekommen, was ist vielleicht auch die Erwartungshaltung bei Menschen, die sich hier einbringen wollen.

astian Schlink:

astian Schlink:

astian Schlink: Und das ist immer ein wichtiger Aspekt, dass diese ganzen Prozesse gut zu begleiten und irgendwie auch Menschen, die sich engagieren und engagieren wollen, helfen, auch eigene Grenzen wahrzunehmen, um eine Professionalität zu gewährleisten, um auch eine Verbindlichkeit herstellen zu können für alle Beteiligten und zu sagen, wenn es einen Einsatz gibt und eine Person fest damit rechnet, beispielsweise einer Suppenküche was zu essen zu bekommen, dann ist es auch wichtig, dass gewährleistet ist, dass selbst in Krankheitsfällen jemand einspringt.

astian Schlink:

astian Schlink:

astian Schlink: Und das Backup und das sind alles strukturelle Aspekte, die wir mit im Blick behalten müssen. Die Arbeit beim DRK ist nicht nur eine Gelegenheit zu helfen, sondern auch eine Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln, neue Fähigkeiten zu erlernen und in einem Team aus Gleichgesinnten wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Ich möchte vermeiden, zu Stereotypisierung. Aber natürlich, Ich habe es schon erwähnt, dass ehrenamtliches Engagement bedeutet, man braucht bestimmte Ressourcen, sowohl monetär als auch von persönlichen Fähigkeiten oder zumindest den Mut dazu zu merken, was man eigentlich kann und das, was für andere wertvoll sein könnte.

astian Schlink:

astian Schlink:

astian Schlink: Und da haben wir dann doch einen starken bis hin zu Menschen, die in einer Lebenssituation sind, wo sie in der Regel finanziell unabhängig sind, wo man die Zeit dazu hat, entweder parallel zum Beruf oder vielleicht im Ruhestand. Sich einzubringen. Oder eben Menschen, die sehr früh in so klassische Strukturen eingebunden sind Jugend, Rotkreuz etc. Und das ist einfach. Ich kann keine konkreten Zahlen nennen, aber das ist in der Regel sind das Vertreterinnen der Mehrheitsgesellschaft und das ist auf jeden Fall ein Phänomen, dass Menschen mit Flucht Biografie unterrepräsentiert sind, dass Menschen, die sich um Care Arbeit verstärkt kümmern müssen, da unterrepräsentiert sind, Dass Menschen mit Behinderung unterrepräsentiert sind.

astian Schlink:

astian Schlink:

astian Schlink: Das sind alles Personen, die sich sehr stark engagieren. Was aber glaube ich nicht im Sinne von so einem institutionalisierten Ehrenamt wahrgenommen wird und was einfach vielfältige Hürden bietet, um gar nicht Teil von einem Engagement sein zu können.

astian Schlink:

Raul:

Raul: Ehrenamtliche beim Deutschen Roten Kreuz sind oft überrascht, wie bereichernd und vielseitig ihre Tätigkeit ist. Und weiter entfernt von der Vorstellung einer eigenen Hilfsorganisation.

Raul:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: In der Regel, wenn in dem jeweiligen Projekt oder bei dem Angebot vor Ort alles so läuft, wie wir es uns wünschen, dann gäbe es dort eine Person, die ansprechbar ist, die das Engagement begleitet, die eine Ehrenamts Koordination durchführt und die gemeinsam mit Interessierten erst mal herausfindet. Was sind denn Fähigkeiten, die ich einbringen will und auch einbringen kann? Das bedeutet, man wird vielleicht auch schauen, wenn eine Person in ihrem Alltag beruflich schon in einer Kita arbeitet, dass die vielleicht nicht nach Feierabend das immer noch weiter macht und dann irgendwann in den Burnout kommt.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Ich glaube, das ist immer eine große Gefahr, dass Menschen, die ohnehin schon sehr sozial engagiert sind, solche Ehrenämter dann noch zusätzlich aufnehmen. Aber letztlich wäre der Anspruch, gemeinsam mit den Interessierten Beteiligungsmöglichkeiten zu finden und darin aber auch zu wachsen. Wir versuchen, Menschen auszubilden und da macht es natürlich einen großen Unterschied, ob man in der Bergwacht lernen muss, wie man sich irgendwo sichert und abseilen oder ob man in einer Großküche dabei hilft, Menschen zu versorgen.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Das ist sehr, sehr individuell und da kommt es natürlich auch auf die jeweilige Struktur und die Angebote vor Ort an, aber das deutsche Rote Kreuz steht für noch mehr. Neben den offensichtlichen Tätigkeiten wie der medizinischen Notfallhilfe engagiert sich das Deutsche Rote Kreuz auch in der Bildungsarbeit, in der Integration von Geflüchteten und in der Unterstützung sozial benachteiligter Gruppen.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Raul:

Raul: Die Vielfalt der Aufgaben wird das Deutsche Rote Kreuz zu einem Spiegelbild der Gesellschaft, in der es wird.

Raul:

Raul: Und in diesem Sinne ist jeder ehrenamtliche Einsatz, egal in welchem Bereich, ein wertvoller Beitrag zum großen Ganzen.

Raul:

Raul: Für alle, die sich beim DRK engagieren möchten, gibt es viele Wege, Wenn man sich zeitlich begrenzt ein bestimmtes Projekt einsetzen oder als aktives Mitglied regelmäßig mitarbeiten. Das DRK bietet auch die Möglichkeit, in Katastrophen und Notfallsituationen zu helfen, wo schnelle und effiziente Unterstützung lebensrettend sein kann.

Raul:

Raul:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Also es gibt eine Bundeszentrale Plattform, über die man Einsatzstellen finden kann. Das ist aber noch relativ neu. Wir versuchen da mit einem Projekt, das heißt ISI, das jetzt an den Start gehen soll und zunehmend die, die Engagement Landschaft in Deutschland abdecken soll, in dem sehr klar und einheitlich erkenntlich wird. Was wird vor Ort überhaupt gesucht in Umkreis, Umkreis, Suche etc. dass man da möglichst schon passgenau ein Matching vorab hat und wird dann aber an die konkreten Strukturen vor Ort verwiesen.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Dann, in dem zweiten Schritt hängt davon ab, können die Ressourcen vor Ort das abdecken, was man wirklich individuell angesprochen und begleitet wird. Und da haben wir so ein bisschen die Sorge, dass tatsächlich die Projekte, in den ohnehin schon eine gute Arbeit geleistet wird, dass die aktuell eher in der Lage sind, das auch noch mal nach außen zu tragen, neue Ehrenamtliche einzuarbeiten und zu begleiten.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Kleinere Projekte Vor allem haben wir auch häufig das Problem, zum Beispiel ländlicher Raum, wenn auch die Mobilität stark eingeschränkt ist, um überhaupt in Projekte zu kommen. Dass die dann noch ein bisschen hinterherhinken und das versuchen wir auf struktureller Ebene zu lösen, indem wir einfach möglichst viel Arbeit schon wegnehmen. Und so ein Matching ist schon vorher so ein bisschen aussortieren, das dann wirklich möglichst passgenau Menschen dort in den Projekten landen, wo sie sich auch wirklich wohlfühlen und ihre Fähigkeiten und Interessen auch einbringen können.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Also was auf jeden Fall eine sehr große Herausforderung ist, ist so eine permanent Prekarität auch von Projekten. Also es ist ein sehr, sehr seltenen Fällen so, dass ein Projekt, auch wenn das noch so gute Arbeit leistet, wirklich langfristig planen kann. Das heißt, sehr häufig sind Mittel, die zur Verfügung stehen, nur jährlich oder man ist auf einzelne Spenden angewiesen.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Das heißt, die ganzen Menschen, die da mit sehr viel Empathie, sehr viel Expertise sich in Projekte einbringen, gehen unter Umständen verloren. Wenn dann einfach Förderungen eingestellt werden, muss immer davon ausgehen Ehrenamt muss man sich auch leisten können. Wir sind gerade in einer Situation, in der an allen Stellen Menschen davon betroffen sind, von Inflation, von Arbeitslosigkeit etc. Und da ist es auch schwierig, einfach Menschen zu finden, die dort noch so ein großes Commitment mit der Sache haben, sich einzubringen.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Und natürlich ist man auch in weiten Teilen der Gesellschaft unter Umständen mit Angriffen konfrontiert, wenn man sagt, man möchte Menschen, die Schutzsuchende in Deutschland sind, unterstützen.

Bastian Schlink:

Raul:

Raul: Keine Ahnung, wie es euch geht, aber wenn ich an Deutsche Rote Kreuz denke, denke ich zuerst an Krankenwagen mit Suchenden in Katastrophengebieten. Aber auch hier, im Schatten der riesigen Plattenbauten von Berlin Marzahn ist das Deutsche Rote Kreuz aktiv. Die Jugend Fahrradwerkstatt Power Pedale liegt in einem ruhigen Winkel und ist mehr als nur eine Reparatur für Fahrräder. Sie ist ein Symbol für die Gemeinschaft, Zusammenarbeit und das ehrenamtliche Engagement, das im Kern der DRK Arbeit steht.

Raul:

Raul:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Wir gehen davon aus, dass die Menschen individuelle Fähigkeiten Interessen haben, diese einbringen können und wollen aktiv an Gesellschaft partizipieren. Natürlich ist die Geflüchteten Hilfe ein sehr großes Betätigungsfeld, wo auch sehr große Bedarfe bestehen, vor allem in Krisensituationen wie jetzt Ukrainekrise beispielsweise. Wir wollen aber vermeiden, dass so ein Bild entsteht von Menschen, das von schutzsuchenden oder migrierten Menschen als reine Hilfe Empfängerinnen und Empfänger, sondern wir wollen schon eine aktive Rolle stärken.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Ich bin Bastian Schilling, ich bin in Der Bundesverband Referent für Migration und Integration. Das heißt, wir haben sehr großes Team, das sich mit vielfältigen Aspekten von Migration, Integration und Flucht beschäftigt. Und mein persönlicher Schwerpunkt aktuell ist das bürgerliche Engagement für und mit Geflüchteten und letztlich mit dem Ziel, die Teilhabe und Teilhabe von Geflüchteten in der deutschen Gesellschaft zu stärken und zu erhöhen.

Bastian Schlink:

Raul:

Raul: In der Jugend Fahrradwerkstatt, Power Pedale werden alte und gebrauchte Fahrräder, die gespendet wurden, repariert und an Menschen aus der Nachbarschaft weitergegeben. Dieses Projekt ist nicht nur eine Hilfe für diejenigen, die sich kein Fahrrad leisten können, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Lernens für Jugendliche und Erwachsene. Aus der Gegend. Die erlernen wichtige handwerkliche Fähigkeiten und entwickeln ein Verständnis für die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Wiederverwendung.

Raul:

Raul:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Und das ist etwas, was ja auch häufig Menschen in Abrede gestellt wird oder häufig unterstellt wird. Geflüchtete Menschen kommen nur nach Deutschland, um von irgendeinem Wohlstand System zu profitieren, ohne sich da einzubringen. Und da wollen wir Möglichkeiten schaffen, dass Menschen sich einbringen und dass das aber auch sichtbar wird im Sinne von einem role Model, dass andere das vielleicht genauso tun.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: 0

Bastian Schlink: Aber auch einfach nur zu zeigen, das ist überhaupt nicht so, dass Menschen aus einer reinen Passivität heraus sich in ein gemachtes Nest setzen wollen, sondern tatsächlich Gesellschaft mitgestalten wollen und können, wenn man sie lässt wie Arbeit in der Werkstatt und die Interaktion mit den Menschen aus der Nachbarschaft tragen. Zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls bei. Dies ist besonders wichtig in einem Stadtteil wie bei Zahn, der durch eine hohe Anzahl von Bewohnern mit Migrationshintergrund und Geflüchteten geprägt ist.

Bastian Schlink:

Raul:

Raul: Projekte wie Power Pedale fördern den interkulturellen Austausch und das gegenseitige Verständnis.

Raul:

Raul:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Ich muss schon klar sein, dass wir immer in einem gesellschaftlichen Kontext agieren, der regional völlig unterschiedlich ist. Strukturen müssen bereit sein, das zuzulassen. Da ist so ein großer Verband wie das Deutsche Rote Kreuz wahrscheinlich häufig auch ein Spiegel der jeweiligen Gesellschaft. Vor Ort. Und natürlich gibt es da massive Unterschiede, Aber es gibt zunehmend Positivbeispiele, die wir versuchen zu bestärken, ohne vorzugaukeln, dass das alles reibungslos funktioniert.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Aber wir glauben, mit der Sichtbarmachung von guten Beispielen, von Biografien, bei denen das wirklich zum Tragen kommt. Das kann ein Mehrwert sein und sollte ein Mehrwert sein. Und wir glauben, das ist wichtig, um weitere Schritte zu gehen, Prozesse voranzutreiben. Und gerade dort, wo vielleicht noch zu wenig passiert, einfach auch Mut machen zu sagen Der Weg lohnt sich und wir wollen alle, die daran interessiert sind, sich dort zu beteiligen, einfach unterstützen.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Im Rahmen unserer Möglichkeiten.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Raul:

Raul: Es klingt vielleicht für manche etwas kitschig, aber das Engagement beim Deutschen Roten Kreuz ist vor allem von einer Staatengemeinschaft geprägt, die durch das gemeinsame Ziel, anderen Menschen zu helfen, zusammengehalten wird. So wie in der Jugend Fahrradwerkstatt, Power Pedale in Marzahn, wo jeder Handgriff und jede reparierte Kette nicht nur ein Fahrrad, sondern auch die Gemeinschaft stärkt, findet jeder Freiwillige beim DRK seinen Platz.

Raul:

Raul:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Also wir müssen immer gucken, ob wir uns tatsächlich an praktischen Beispielen oder Einzel Biografien orientieren oder an strukturellen Fragen. Ich glaube tatsächlich, die einzelnen Biografien sind viel besser greifbar und damit kann man irgendwie auch Barrieren vielleicht ein bisschen einreißen. Wenn Menschen skeptisch sind, da versuchen wir schon, ganz konkrete Biografien vorzustellen, wie zum Beispiel jetzt in diesem Jahr. Der Bundespräsident lädt einmal im Jahr zu einem Bürgerfest ein.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Da haben wir bewusst eine Person aus dem Ehrenamt mit eigenem Migrations und Fluchthintergrund vorgeschlagen, einfach um zu zeigen Diese Biografien gibt es, und die sind ein wichtiger Bestandteil in Krisensituationen. Und die Personen, die wir dort vorgeschlagen und die letztlich auch eingeladen wurde, ist selbst als Schutzsuchender aus dem Irak nach Deutschland gekommen. Im Jahr 2016 hat sich dann dort direkt mit kurdisch Sprachkenntnissen in eine Migrations Beratung eingebracht.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: War dann in Corona Maßnahmen ganz aktiv involviert und hat jetzt zusätzlich zuletzt ukrainische Geflüchtete in Empfang genommen und denen bei der Ankunft geholfen. Das sind natürlich Einzelbeispiele, aber das zeigt ein bisschen, was Menschen in der Lage sind und willens sind, gesellschaftlich beizutragen. Das wäre so ein Positivbeispiel auf einer individuellen biografischen Ebene. Dafür gibt es vielfältige Beispiele. Strukturell wird deutlich schwieriger, und da sind meist eher auf lokaler Ebene einzelne Projekte.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Es gibt teilweise Versuche, Migrantinnen, Beiräte mit zu stärken oder vor Ort aufzubauen. In Regionen, in denen gerade Debatten um Asyl, um Flucht Geflüchtete sehr kritisch gesehen sind. Das sind so kleine Erfolge im Alltag, die ich nicht zu sehr an die große Glocke hängen würde, weil da noch viel Luft nach oben ist.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Natürlich muss man davon ausgehen, dass das sehr erschütternde Biografien sein können, dass Menschen sehr viel erlebt haben, was man sich unter Umständen selbst gar nicht vorstellen kann. Ich glaube, die Frage ist, ob das wirklich so zentral im Vordergrund steht. Ich glaube, dass viele Menschen sehr bewusst entscheiden, ob und mit wem sie das teilen möchten und mit wem nicht.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Und da zeigt sich in der Praxis sehr häufig, dass Menschen erstmal ankommen und zur Ruhe kommen wollen und das deswegen wahrscheinlich auch an Unterstützerinnen gar nicht so schnell herantragen. In einem zweiten Schritt und das ist sehr wichtig zu erkennen, an welcher Stelle ist die Person, die über solche Erfahrungen zum Beispiel spricht, überhaupt dazu in der Lage, damit umzugehen?

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Und an welcher Stelle braucht man professionelle Unterstützung? Das ist ein Aspekt, den wir auch versuchen, in der Breite der Verbands Aktivitäten mit abzudecken, zu erkennen, wann muss eine Person zum Beispiel psychosoziale Beratung in Anspruch nehmen? Man muss sie tatsächlich noch mal einfach sehr spezifische Unterstützungsleistungen erhalten. Und da versuchen wir fortwährend, Ehrenamtliche zu sensibilisieren im Sinne von Selbstschutz. Aber natürlich auch im Sinne von Schutz der Betroffenen.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Deswegen meines Erachtens ist natürlich immer die Gefahr, dass man mit belastend emotional belastenden Situationen konfrontiert ist. In der Regel ist in meiner Wahrnehmung aber die ehrenamtliche Praxis eher von einer gewissen Leichtigkeit und von der Fröhlichkeit geprägt, weil ganz bewusst Orte der Begegnung geschaffen werden, des Austauschs. Es gibt sehr viele Formate, in denen gemeinsam gekocht wird, in denen Lieder gesungen werden, in denen man musiziert, Sport treibt etc. Das sind oft, glaube ich, eher die Momente von der Leichtigkeit und von der Freude.

Bastian Schlink:

Bastian Schlink:

Bastian Schlink: Und das sollte man bestärken. Menschen, die dann wirklich noch mal tiefergehende Unterstützung brauchen, die müssen an die professionelle Strukturen vermittelt werden. Und auch das ist Teil unserer Arbeit. Letztendlich zeigt die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes, dass es viele Wege gibt, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Ob durch die direkte Hilfeleistung in Notfällen, die Unterstützung sozialer Projekte oder die Förderung des Gemeinwohls.

Bastian Schlink:

Raul:

Raul: Das DRK bietet jedem die Chance, einen Unterschied zu machen und in der Unterstützung sozial benachteiligter Gruppen.

Raul:

Raul:

Raul:

Raul:

Über diesen Podcast

Wie kann ich was bewegen? Dein Weg in das politische Engagement mit Raul Krauthausen.

Du möchtest dich für einen guten Zweck engagieren, aber stehst vor der Frage, wo, und vor allem wie? In diesem Podcast stellt Raul Krauthausen in jeder Folge eine konkrete Initiative vor und zeigt dir mögliche erste Wege des politischen Engagements. Welche Menschen, Organisationen, Initiativen und Gruppen passen zu dir? Wie kannst du dort etwas bewegen? Finde es gemeinsam mit Raul Krauthausen heraus!

"Wie kann ich was bewegen?" ist eine Produktion von der part GmbH für digitales Handeln.

von und mit Raul Krauthausen, part GmbH für digitales Handeln

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